Betreuung und Pflege im eigenen Heim

OP Quelle: aok.de Der Wohnraum ist für alte oder behinderte Menschen ein maßgeblicher Faktor der Lebensqualität, denn hier findet der größte Teil des Alltags statt. Vor der Entscheidung, in ein Heim umzuziehen, stehen den Betroffenen zunehmend mehr ambulante Dienste der Pflege und Fürsorge zur Verfügung. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Alternativen der häuslichen Hilfe vor:

Wohnungsanpassung

Viele Hilfeleistungen erübrigen sich, wenn man die Wohnung alternder bzw. behinderter Menschen von Barrieren befreit. So kann die Absenkung der Toilette, die Einrichtung flexibler Sitzmöglichkeiten, die Beseitigung von Stufen und Schwellen etc. die eingeschränkte Selbständigkeit wieder herstellen. Entsprechende Maßnahmen werden von der Pflegeversicherung übernommen. Auch der Umzug aus einem hochgelegenen Stockwerk in eine Wohnung im Erdgeschoß kann Betreuungsprobleme in Luft auflösen. Wohnberatungsstellen informieren über die Leistungen der Pflegeversicherung und vermitteln Handwerker und Dienstleister, die sich auf behinderungsgerechte Wohnungsumbauten spezialisiert haben.

Liste der Wohnberatungsstellen

Hauswirtschaftliche Hilfe

Oftmals genügt schon die regelmäßige hauswirtschaftliche Hilfestellung, um die Lebensqualität alter Menschen in der eigenen Wohnung zu erhalten. Sei es das Taschentragen beim Einkaufen, das gemeinsame Spülen oder sonstige Hilfestellungen bei der Alltagsorganisation. Über Möglichkeiten der Finanzierung durch die Pflegeversicherung oder soziale Fonds informiert u.a. das Rote Kreuz.

Mahlzeitendienst

Die regelmäßige, stoffwechselbewußte Ernährung wird häufig zum größten Problem alter Menschen. Spezielle Bringdienste helfen nicht nur, die Regelmäßigkeit der Mahlzeiten aufrecht zu erhalten, sie sind zudem auf alle wichtigen Stoffwechselprobleme eingestellt und bieten auch bei Diabetes, chronischen Magenleiden und anderen Überempfindlichkeiten einen abwechslungsreichen Speiseplan.

Hausnotruf

Der Hausnotruf kann ambulante Hilfe zu jeder Zeit auslösen. Dieser Dienst wird meist von pflegerischen Sozialstationen angeboten. So sind auch diejenigen, die nicht regelmäßig von einem Pflegedienst betreut werden, rund um die Uhr abgesichert. Falls unter bestimmten Umständen die Selbsthilfe nicht mehr funktioniert, ist innerhalb von 20 Minuten jemand da. Ob Unterzuckerung, Sturz oder akute Orientierungsprobleme - das Notrufgerät ist am Körper befestigt und kann in jeder mißlichen Lage bedient werden. Eine Grundabsicherung bietet außerdem der tägliche Kontrollanruf durch den Dienstleister.

Bundesverband Hausnotrufdienste

Ambulante Pflege

Wenn eine regelmäßige Betreuung notwendig geworden ist, kann ein ambulanter Pflegedienst eingeschaltet werden, um den Patienten in der vertrauten Umgebung des eigenen Zuhauses zu versorgen. Oft in Zusammenarbeit mit den Angehörigen leisten die geschulten Pfleger die tägliche Versorgung und stehen Angehörigen und Betroffenen zudem als Berater zur Verfügung. Die Sätze der Pflegeversicherung zur Abdeckung einer ambulanten Pflege richten sich nach der Einstufung des Pflegefalls. In schweren Fällen und sofern Angehörige den nötigen Beistand nicht leisten können, kann eine ambulante Pflege auch mit ambulanter Sterbebegleitung kombiniert werden.

Tagespflege

Pflegebedürftige Menschen, die morgens, abends und an den Wochenenden von ihren Angehörigen bzw. ambulanten Pflegern betreut werden, haben zunehmend die Möglichkeit, auch die Form der Tagespflege zu nutzen. Fahrdienste bringen die Besucher von zu Hause in die Tagespflege-Stätte, wo sie nicht nur rundum versorgt sind, sondern auch körperlich und geistig gefordert werden. Mit Krankengymnastik, Konzentrationsübungen und spielerischen Beschäftigungen werden gleichzeitig die sozialen Kontakte gefördert. Bei betreuungsintensiven Pflegefällen wie einer stark fortgeschrittenen Demenz ist die Tagespflege-Stätte eine günstige Lösung, um die Betroffenen nicht ganz aus dem familiären Umfeld zu entfernen, den Angehörigen aber zumindest die Fortsetzung ihres Berufslebens zu ermöglichen.