Explosive Mischung
Diabetiker haben ein erhöhtes Herzinfarktrisiko
(djd/pt). Im Alter fit sein - das möchte jeder gern. Doch angesichts steigender Lebenserwartung nimmt die Zahl der klassischen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Diabetes mellitus stetig zu. Treten sie gemeinsam auf, ergeben beide Krankheiten eine explosive Mischung. Denn mit dem Diabetes wächst die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden. Nach Angaben der Europäischen Diabetesgesellschaft liegt das kardiovaskuläre Risiko bei Männern mit Diabetes zwei- bis dreifach und bei Diabetikerinnen sogar drei- bis fünffach über dem von Nichtdiabetikern. Damit ist die Gefährdung etwa so hoch wie bei Patienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten.
Umfassende Therapie notwendig
Dies hängt wohl damit zusammen, dass bei einer unzureichenden Einstellung der Blutzuckerwerte die Innenwände der Arterien erheblich geschädigt werden und sich ähnliche Ablagerungen wie bei einem zu hohen LDL-Cholesterinspiegel entwickeln können. Arteriosklerose und schließlich ein Gefäßverschluss können die lebensbedrohlichen Folgen sein. Damit es nicht so weit kommt, benötigen Typ-2-Diabetiker eine umfassende Therapie, bei der der Blutzucker gut eingestellt, das Körpergewicht um etwa zehn Prozent reduziert und die körperliche Aktivität gesteigert wird. Darüber hinaus ist eine konsequente Behandlung weiterer Risikofaktoren wichtig, wie die strikte Senkung des erhöhten Blutdrucks und nicht zuletzt des LDL-Cholesterins. Unter www.msd.cholesterin.de gibt es weitere Informationen zum Thema.
Universität Oxford belegt Therapieerfolge
Um den Wert des ungesunden LDL-Cholesterins zu senken, werden meist sogenannte Statine eingesetzt, die nach Ansicht von Experten in der Lage sind, Krankheitsereignisse zu verhindern - auch bei Zuckerkranken. Wie eine Meta-Analyse der Universität Oxford zeigt, kann eine cholesterinsenkende Therapie mit Statinen ein Drittel aller Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Diabetikern verhindern.
--- Daten/Fakten oder Kurztext ---
LDL-Cholesterin im Fokus
"In vielen Studien ist ausreichend dokumentiert, dass mit hohen LDL-Werten ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall einhergeht", betont Dr. Anselm Gitt vom Institut für Herzinfarktforschung an der Uni Heidelberg. Um gegenzusteuern, solle man Zielwerte anstreben, "die auf das individuelle Risikoprofil und die Begleiterkrankungen jedes einzelnen Patienten abgestimmt sind". Hochrisikopatienten mit Diabetes mellitus und schon erlittenem Herzinfarkt sollten auf jeden Fall ein LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l) haben.
Sport beeinflusst den Blutzucker- und auch den Cholesterinspiegel positiv.
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