Gesundheits-News

Ist Oma schon geimpft?
Erwachsene erkranken immer häufiger an Keuchhusten


(djd/pt). Der heiß ersehnte Nachwuchs ist endlich da. Omas, Opas oder Tanten können es kaum erwarten, den neuen Erdenbürger auch mal im Arm zu halten. Doch wenn einer von ihnen schon seit längerem mit einem quälenden Husten kämpft, der einfach nicht weichen will, dann ist äußerste Vorsicht geboten. Denn heutzutage ist Keuchhusten unter Erwachsenen viel verbreiteter als gemeinhin vermutet wird, und es besteht die Gefahr, dass die wochenlang hustenden Erwachsenen ihre Erreger an Säuglinge, mit denen sie Kontakt haben, weitergeben können. Das große Problem: Anders als für Erwachsene ist Keuchhusten für Babys eine wirklich bedrohliche Krankheit.

Jeder zehnte "Langzeithuster" litt daran

Die Rostocker Professorin Christel Hülße vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern hat zusammen mit deutschen und amerikanischen Kollegen die Häufigkeit von Keuchhusten bei Erwachsenen untersucht. Die Wissenschaftler werteten die Daten von 971 Patienten im Alter von über 18 Jahren aus, die wegen Hustens einen Arzt aufgesucht hatten. Das Ergebnis: Jeder zehnte Patient, der länger als sieben Tage gehustet hatte, litt an Keuchhusten. Nicht umsonst warnt die Medizinerin: "Bei lang andauerndem Husten und vor allem nächtlichen Hustenattacken sollte bei Erwachsenen immer auch an Keuchhusten gedacht werden."

Impfung empfohlen

Wer nicht riskieren will, sich von den frisch gebackenen Eltern bittere Vorwürfe anzuhören, sollte sich daher impfen lassen. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) empfiehlt die Keuchhusten-Auffrischimpfung für alle Personen, die Kontakt zu Säuglingen haben, wie Eltern, Großeltern, Tagesmütter oder Babysitter. Die Kasse zahlt, eine Praxisgebühr wird nicht fällig. Die Website www.impfenaktuell.de bietet weitere Informationen zum Thema Keuchhustenimpfung. Wer spezielle Fragen hat, kann sich montags zwischen 14 und 17 Uhr unter der Telefonnummer 06151-1369922 von einer erfahrenen Ärztin persönlich beraten lassen.

--- Daten/Fakten oder Kurztext ---
Keuchhusten - auch für Erwachsene quälend

Bei Erwachsenen ist Keuchhusten durch lästige Hustenanfälle geprägt, die über Wochen auftreten und auch nachts heftig sein können. Manchmal klagen die Betroffenen über Kratzen im Hals oder Schweißausbrüche. Zudem treten bei 25 Prozent der Patienten Komplikationen auf, wie Lungenentzündung, Gewichtsverlust oder Krampfanfälle. Manchmal sind die Hustenanfälle sogar so stark, dass es zu Rippen- und Leistenbrüchen oder Bandscheibenvorfällen kommt. Ein plötzlicher Hörverlust oder Schäden an Blutgefäßen sind zwar selten, aber ebenfalls möglich. Unter www.impfenaktuell.de gibt es weitere Informationen.


Wer nicht riskieren will, sich von den frisch gebackenen Eltern bittere Vorwürfe anzuhören, sollte sich impfen lassen.
Wer nicht riskieren will, sich von den frisch gebackenen Eltern bittere Vorwürfe anzuhören, sollte sich impfen lassen.

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